Knappe Niederlage im Südderby: Surge unterliegt den Ravens in letzter Sekunde mit 36:33
Im hochspannenden Rückspiel des Süddeutschland-Derbys musste sich die Stuttgart Surge denkbar knapp mit 33:36 den Munich Ravens geschlagen geben. Nachdem die Surge das Hinspiel im Stuttgarter GAZi-Stadion auf der Waldau mit 36:28 für sich entschieden hatte, lieferten sich beide Teams am Sonntag, 29.06.25, im Sportpark Unterhaching erneut ein intensives Duell mit dramatischem Ausgang.
Bei sommerlicher Hitze und lautstarker Unterstützung beider Fanlager – viele Surge-Fans waren mit nach Unterhaching gereist – startete die Partie pünktlich um 16:25 Uhr. Die Ravens eröffneten mit einem kraftvollen Drive, in dem die Stuttgarter Defensive zunächst stark agierte: Justin Rodney wurde mehrfach gestoppt, doch ein Lauf von Quarterback Russell Tabor reichte zum First Down. Wenige Spielzüge später bediente Tabor Malik Stanley in der Endzone und der erste Touchdown des Tages war erzielt: Die Munich Ravens gingen mit 07:00 in Führung.
Die Surge reagierte jedoch beeindruckend. Roberto Miranda und Florian Lengauer schufen Raum für starke Läufe von Kai Hunter und Mike Harley Jr., die den Ball zügig nach vorn bewegten. Doch ein Schockmoment folgte: Quarterback Reilly Hennessey warf eine Interception, die von Dominik Schmid abgefangen wurde. Die Ravens konnten aus dem Ballgewinn jedoch kein Kapital schlagen, denn kaum zwei Minuten später holte sich Mitch Fettig mit einer Interception den Ball zurück. Im nächsten Spielzug fand Hennessey Harley Jr., was zum Ausgleich führte: 07:07.
Im zweiten Viertel dominierte die Defensive der Surge das Geschehen. Mehrfach wurde Tabor unter Druck gesetzt, musste den Ball wegwerfen, Pässe auf Stanley fanden ihr Ziel nicht. Dann überraschte Munich mit einem Trickspielzug: Tabor pitchte den Ball zurück an Stanley, der einen Pass auf Philip Okonkwo warf – Touchdown. Der Spielverlauf kippte erneut und die Ravens gingen zuhause wieder in Führung.
Die Surge ließ sich davon nicht beeindrucken. Mit starken Runs von Tomiwa Oyewo und einem präzisen Pass auf Louis Geyer verkürzte Stuttgart. Der anschließende PAT ging jedoch daneben, sodass zur Halbzeitpause ein knapper Rückstand von 14:13 auf der Anzeigetafel stand. Kurz vor dem Pausenpfiff sorgte Raheem Wilson mit einer weiteren Interception für ein defensives Ausrufezeichen.
Auch in der zweiten Halbzeit blieb das Spieltempo hoch. Die Ravens eröffneten mit einem weiteren Score durch einen Lauf von Tabor und erhöhten auf 21:13, doch die Surge hielt dagegen: Oyewo erlief seinen ersten Touchdown, die anschließende Two-Point-Conversion scheiterte jedoch: Neuer Spielstand 21:19.
Die Defense der Surge ließ nun kaum noch Raum für das Passspiel der Ravens. Ben Wenzler konnte sogar einen Fumble erzwingen, der jedoch von den Gastgebern gesichert wurde. In der Folge mussten beide Teams punten – auf beiden Seiten machte der Druck auf die Quarterbacks präzises Passspiel nahezu unmöglich.
Das letzte Viertel begann furios: Hennessey kämpfte sich mit einem Quarterback-Sneak in die Endzone, und Timo Bronn verwandelte den Extrapunkt sicher. Stuttgart übernahm mit einem Spielstand von 21:26 erstmals die Führung in diesem intensiven Duell.
Doch die Ravens schlugen postwendend zurück. Über Janik Nowak und Rodney arbeiteten sie sich Yard um Yard voran, ehe Tabor erneut Stanley bediente. Die erfolgreiche Two-Point-Conversion durch einen Pass auf Michael Stadler erhöhte auf 29:26, was zu einem erneuten Führungswechsel in Unterhaching führte.
Das Spiel entwickelte sich endgültig zum Nervenspiel. Nach einer Interception von Hennessey durch Jonas Gürntke schien Munich davonzuziehen, doch Ben Wenzler revanchierte sich auf spektakuläre Weise mit einem eigenen Pick. Den folgenden Ballbesitz nutzte Stuttgart eiskalt: Oyewo erzielte seinen zweiten Touchdown, Bronn verwandelte sicher – die Surge lag nun mit 29:33 wieder vorn.
Mit noch zwei Minuten auf der Uhr mobilisierten die Ravens letzte Kräfte. Quarterback Tabor führte sein Team mit kühlen Nerven übers Feld und fand wenige Sekunden vor dem Abpfiff erneut Philip Okonkwo in der Endzone. Die letzte Wendung in einem Spiel, das keinen Verlierer verdient hatte, war perfekt – 36:33.
Das Team um Head Coach Jordan Neuman zeigte einmal mehr großen Kampfgeist und starke Moral in einer mitreißenden Partie auf Augenhöhe. Trotz der knappen Niederlage kann das Team auf eine erneut leidenschaftliche Leistung zurückblicken. Die Playoff-Hoffnungen bleiben intakt – und auch der Stolz auf ein Team, das bis zur letzten Sekunde alles gegeben hat.
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